Der Fatsuite Außen und das Ich im Inneren…
Am Lipödemtag wurde viel über Operationen, vom Schmerzerleben und die zementschweren Armen und Beinen geschrieben/gesprochen…
Ich möchte heute über etwas sprechen, was selten thematisiert wird. Die Innenwahrnehmung:
Vor der Diagnosestellung habe ich zum einen mit meinem Körper auf Kriegsfuß gestanden. Gleichzeitig war er aber auch mein Schutzschild vor der Außenwelt: Der fette Körper -die ganz eigene Hülle- in der man sich verstecken kann. Da ist es sicher, davon halten andere sich fern… Es wollte auch keine Therapie greifen. So war es bis 2020.
2020 kam dann die Diagnose Lipödem (mit Lymphödem), für mich 20 Jahre zu spät. Zumindest musste ich nach jahrelangem Kriegsfuß und des sich versteckens, kapieren: Das ganze Fett, das bin nicht ich, das ist auch nicht mein eigentlicher Körper, sondern das ist die Folge der Erkrankung. Ich stecke aber in dieser Hülle drin!
Ein schlankes ich steckt in dieser krankhaften Hülle… Ein sehr merkwürdiges Gefühl. Vorallem, wenn mal wieder alles schmerzt, ist der Unterschied deutlich wahrnehmbar.
Mitmal war aber klar, das Fett ist nur die Folge einer Störung im System… Als hätte ich mir einen Fatsiute angezogen, den ich nicht mehr loswerde. Aber mein schlankes ich, steckt in dieser Hülle drin. Gefangen in einer Hülle, die extrem anhänglich und lästig ist, die einen einschränkt, die einem erhebliche Schmerzen verursacht und man kommt da, trotz Diät und Sport, einfach nicht raus…
Immer wieder ein sehr merkwürdiges Gefühl, diese Abgrenzung wahrzunehmen, da es ja kein entrinnen aus dem ‚Anzug‘ gibt…
Trotzdem ist und bleibt es ein Gefangensein, ein Gefangensein im eigenen Körper!
Schreibt mir gerne, ob ihr das auch so erlebt…
LG 💜
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